Antikenbegeisterung. Engel an Ravensberger Bauernhäusern
Verlängert bis 18. Dezember 2022
Der Konstantinsbogen in Rom hat sie, der Arc de Triomphe du Carrousel in Paris
haben sie auch: Geflügelte Engelsgestalten in den Bogenzwickeln gehörten seit
der Antike immer wieder zu den von Fürsten und Herrschern verwendeten Motiven.
Weniger bekannt ist, dass die geflügelten Genien, interpretiert als Engel, auch
an den Bauernhäusern der Region um Bielefeld und Herford sehr häufig sind. Sie
finden sich insgesamt rund 160 Mal an vielen Fachwerkhäusern aus der Zeit
zwischen dem Jahr der Französischen Revolution 1789 und dem Ersten Weltkrieg.
„Erfunden“ hat die Engel der Bielefelder Zimmermeister Johann Hermann Welhöner,
als er seinem Sohn Johann Wilhelm 1789 ein Haus baute. Bis dahin einmalig war
auch das Torbogendekor mit den Engelsgestalten. Die antiken Gottheiten bzw.
Engelsgestalten gefielen der Landbevölkerung. Sie wurden zu einem Trend und
„must have“ für die Häuser der wohlhabenden Bauern: Von Theesen und Schildesche
ausgehend verbreitete sich der „Dekotrend“ nicht nur über das Bielefelder
Gebiet, sondern auch in weiten Teilen des Kreises Herford und punktuell im
Kreis Gütersloh. Bis heute sind die Engel beliebt und vielbeachtet. Es gibt
sogar einen Radwanderweg.
Die Ausstellung vermittelt mit rund 50 aktuellen Fotos von Ilse Uffmann und
originalen „Engeln“ einen fundierten Überblick über das Thema.
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